Manpupunjor-Felsen

Manpupu-was? Ihr kennt die Manpupunjor-Felsen nicht? Keine Angst das geht wohl den Meisten so, obwohl die Manpupunjor-Felsen in den letzten Jahren etwas an Bekanntheit gewonnen haben, seit sie zu den „Sieben Wundern Russlands“ gehören. Der Name Manpupunjor kommt aus der Sprache der Komi und bezeichnet ein Plateau im Uralgebirge mit 7 einzigartigen, bis zu 42 Meter hohen Felssäulen. Das Plateau befindet sich in der Republik Komi im Petschoro-Ilytschski-Reservat und ist nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen.

Manpupunior-Felsen
Manpupunjor-Felsen

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Video: Die Grenzsteine der Kontinente

Die Grenzsteine der Kontinente

Warum müsst ihr nach Manpupunjor?

Wir sagen nur – Natur und Abenteuer pur! Endlose Wälder fernab jeder Zivilisation, ein Weg voller spannender Erlebnisse und am Ziel erwarten euch einzigartige Felsformationen und ein atemberaubender Blick über die Gipfel des Ural.

Ganz in der Nähe des Felsplateaus befindet sich auch eine ganz besondere Grenze. Nämlich eine zwischen den zwei Kontinenten, Europa und Asien.

Außerdem befindet ihr euch hier im größten zusammenhängenden Urwald auf dem europäischen Kontinent. Auch wenn diese riesige Fläche von 32.800 km² kaum vorstellbar ist, so bekommt man doch einen guten Eindruck davon wenn man tagelang nur in eine Richtung unterwegs ist und die Bäume einfach nicht weniger werden.

Das Petschoro-Ilytschski-Naturreservat rund um die Manpupunjor-Felsen schützt zumindest einen kleinen Teil der Wälder und der einmaligen Landschaft und es ist auch nur einer begrenzten Anzahl an Personen pro Jahr erlaubt das Reservat zu betreten.

Wie kommt ihr zu den Manpupunjor-Felsen?

Um es gleich vorweg zunehmen, die Anreise ist lang und abenteuerlich und ihr solltet, je nach Wahl der Verkehrsmittel, mehrere Tage einplanen. Zuerst geht es in jedem Fall mit dem Flugzeug von Moskau in die Republik Komi. Entweder nach Uchta oder in die Hauptstadt Syktywkar und dann mit dem Zug (ca. 5h) weiter nach Uchta. Von dort bringt euch ein Bus oder ein Taxi nach Troizko-Petschorsk. Die Fahrt dauert zwischen 2 und 3 Stunden.

Ab hier gibt es 2 Optionen weiter zu reisen. Die einfache und kurze Option ist es mit dem Hubschrauber in ca. 1,5 Stunden zu den Felsen zu fliegen. Das ist aber auch mit Abstand die teuerste.

Weit günstiger und spannender ist es eine Wandertour zu buchen. Im Winter geht es einen Großteil des Weges mit Schneemobilen zu den den Felsen und in den Sommermonaten mit einem Hovercraft über den Fluss Pechora. Letzere Möglichkeit wollen wir euch im Folgenden beschreiben.

Der Weg zum Fluss

Von Troizko-Petschorsk aus müsst ihr nochmal eine gute Stunde Fahrt im Taxi einplanen, welches euch nach Komsomolsk bringt. Bis hierher verdienen die Straßen auch noch einigermaßen den Namen Straße.

Komsomolsk ist das letzte Dorf, das mit einem normalen PKW erreicht werden kann. Ab hier geht es, nach einer abenteuerlichen Überquerung des Pechora mit eine „Fähre“, nur noch mit einem offroad-tauglichen Fahrzeug weiter. Ca. 95km durch endlose bewaldete Landschaft, auf Sand- und Schotterpisten bis in die Siedlung Ust-Unya. Die Fahrt dauert 3-4 Stunden.

Auf dem Fluss

In Ust-Unya angekommen, befindet ihr euch wieder am Pechora. Der Fluss wird euch die nächsten Tage nicht nur als Transportmittel dienen, sondern auch eure Hauptquelle für Essen, Getränke und Körperhygiene sein. Eure Route führt euch Fluss aufwärts, fast bis an die Quelle des Pechora. Das ist auch der Grund weshalb auf euch ein Hovercraft wartet. Im oberen Bereich des Flusses führt dieser kaum noch Wasser, so das es für ein normales Boot unmöglich wäre dort voran zu kommen. Wenn ihr das Boot verlasst ist der Pechora nur noch ca. 2 Meter breit und nur wenige Zentimeter tief.

Die Etappe auf dem Hovercraft erstreckt sich über 2 Tage. Nach den ersten ca. 80km auf dem Fluss übernachtet ihr in einer gemütlichen kleinen Hütte, bevor es am nächsten Tag noch weitere 80km tiefer in das Petschoro-Ilytschski-Naturreservat geht. Jede Strecke dauert je nach Wetterlage und Wasserstand zwischen 4 und 6 Stunden.

Zu Fuß zum Ziel

Die letzten Kilometer sind dann nur zu Fuß zu bewältigen. Nachdem ihr den Pechora erstmal hinter euch gelassen habt müsst ihr euch noch ca. 10 – 15km durch die Urwälder des Ural kämpfen bis ihr euch im Basislager von Manpupunjor erstmal ausruhen könnt. Das Lager befindet sich auf einem kleinen Plateau unweit der Grenze zwischen Europa und Asien. In der Nähe hat auch der Pechora seinen Ursprung und dient euch als Wasserquelle für die Zeit in den Bergen.

Am nächsten Tag folgt die letzte und wohl anstrengendste Etappe auf eurer Tour, sie bringt euch aber zu eurem eigentlichen Ziel, den Manpupunjor-Felsen und wieder zurück ins Lager. Die Stecke ist ca. 25km lang und führt euch vom Lager hinunter ins Tal und hinauf auf das Manpupunjor-Plateau.Bei dieser Wanderung wird euch definitiv bewusst, das ihr euch in einem Naturreservat befindet. Denn ihr werdet die ganze Zeit von einem Parkranger begleitet, der euch auf die Verhaltensregeln im Reservat aufmerksam macht und die Einhaltung dieser überwacht.

Manpupunjor Routenverlauf

Ferienjob im Naturreservat

Manpupunjor Basislager am Abend
Manpupunjor Basislager am Abend

Solltet ihr viel Zeit und wenig Geld mitbringen, bietet sich noch eine weitere Option in dieser malerischen Gegend zu verbringen – Als freiwilliger Helfer im Naturreservat. Kost und Logis in einem Camp am Fuße des Plateau sind frei. Es wird aber erwartet, dass ihr jeweils 9 Stunden an 6 Tagen eure Arbeitskraft zur Verfügung stellt und euch an die Regeln im Reservat haltet. Dafür bekommt ihr einen Helikopterflug um und zum Plateau, Wandertouren und die einmalige Möglichkeit den Sonnenauf- oder Untergang an den Felsen mitzuerleben.

Ihr müsst nur mindestens 20 Jahre alt sein und euch für wenigstens 2 Woche verpflichten. Solltet ihr diese Grundvoraussetzungen erfüllen findet ihr auf https://nordic-ural.ru/volunteers noch weitere Info zum Volunteer Programm in russischer Sprache.

Die Quelle des Pechora

Der Fluss Pechora begleitet euch ein großes Stück auf eurer Reise zu den Manpupunjor-Felsen und ihr kommt immer wieder mit ihm in Berührung. Unterwegs und auch in beiden Lagern versorgt ihr euch mit Wasser aus dem Fluss zum Waschen, Trinken und Zubereiten von Mahlzeiten.

In der Nähe vom Manpupunjor Basislager befindet sich die Quelle des Flusses und ihr werdet mindestens einmal die 3km Fußmarsch auf euch nehmen müssen, wenn ihr nicht verdursten wollt.

Die Quelle des Pechora
Die Quelle des Pechora

Grenze zwischen Europa und Asien

Ein weiteres Highlight auf der Tour zum Manpupunjor ist ein kurzer Abstecher zur Kontinentalgrenze zwischen Europa und Asien. Wer kann schon behaupten mal von Europa nach Asien gelaufen oder mit einem Bein auf dem einen und dem anderen Beim auf dem anderen Kontinent gestanden zu sein?

Die Grenze zwischen den Kontinenten definiert sich hier im Ural anhand der Wasserscheide oder auch Abflussrichtung der Flüsse aus dem Gebirge. Fließt ein Fluss nach Westen ab, zählt sein Einzugsgebiet zu Europa. Fließt er nach Osten ab und mündet auch östlich von seiner Quelle, zählt das Gebiet zu Asien.

Grenze zwischen Europa und Asien
Grenze zwischen Europa und Asien

Mit welchen Kosten müsst ihr rechnen?

Wir haben euch mal eine grobe Übersicht zusammengestellt um eine Idee zu bekommen was die Reisekasse hergeben muss und an was alles gedacht werden muss.

Die angegebenen Preise sind nur Richtwerte, damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt was so ein Abenteuer kostet.

Manpupunjor Basislager am Abend
Manpupunjor Basislager am Abend

HubschauberWanderung/Hovercraft
Flug mit Aeroflot von MUC nach SVO250 – 300€250 – 300€
Flug mit UTair von VKO nach UTT100 – 150€100 – 150€
Unterkünfte100€200€
Taxi/Bus50€150€
Hubschrauber400€– €
Tour mit Boot/Fuß– €200€
Visum pro Person100€100€
ca. Summe pro Person1000 – 1100€1000 – 1100€

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