Der Süden Armeniens, besonders die Region um Tatew ist schon fast eine eigene Reise wert. Landschaftlich unterscheidet die Region sich vom Norden, vor allem dadurch das alles viel grüner ist, was an der hohen Lage in den Bergen liegt. Dadurch ist es allgemein etwas kühler und man kann es auch im Sommer gut aushalten. In den Bergen kann aber auch das Wetter recht schnell umschlagen und von einem auf den anderen Moment bricht aus einem strahlend blauen Himmel ein mittelschweres Gewitter hervor.
Übernachten in Tatew
Wer sich den Süden Armeniens anschauen möchte, wählt am besten Tatew als Ausgangspunkt. Von Tatew sind die meisten Ziele im Süden, wie das Kloster Tatew oder das Höhlendorf Khndzoresk, sehr gut mit einem (Halb-)Tagesausflug erreichbar.
Es gibt hier zwar keinen Unmengen an Unterkünften, aber dafür recht gemütliche und spannende. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Nacht in einem Fass? Das ganze noch kombiniert mit einer grandiosen Aussicht über das Tal und die umliegenden Berge.
Wir hatten eine schöne Zeit im Harsnadzor Eco Resort. Auch wenn Duschen und Toiletten Gemeinschaftseinrichtungen waren und das Ganze einen gewissen Campingflair hatte, hat der Ausblick und gemütliche Ambiente dafür locker entschädigt.
Wings of Tatev
Ein Highlight in der Region ist sicherlich die Seilbahn mit der ihr in 11 Minuten das Kloster Tatew erreicht. Die Schwebeseilbahn ist mit ihren knapp 6 km Länge, die längste ihrer Art und hat damit sogar einen Eintrag im Guinness Buch.
Von der Gondel aus habt ihr einen fantastischen Blick über die Worotan-Schlucht, während ihr lautlos darüber hinweg schwebt. Nur an den 2 Masten in der Mitte ruckelt es mal kurz.
Wir empfehlen euch das Ticket für die Seilbahn im Voraus über die Webseite https://www.tatever.am/en zu buchen. Dann kostet ein Ticket nur 7000 Dram und ihr müsst nicht anstehen, wenn gerade ein Bus vor fährt.
Das Kloster könnt ihr alternativ auch über eine hübsche Serpentinstraße erreichen. Das dauert etwas länger und euch entgeht der Blick von oben in die Schlucht.
Höhlendorf Khndzoresk
Ein weiteres Must-See ist das Höhlendorf Khndzoresk (auch Chndsoresk oder Xndzoresk) eine knappe Stunde von Tatew entfernt. Das Dorf war bis 1950 bewohnt, was man sich vor Ort kaum vorstellen kann. Denn das Dorf bestand bis auf einzelne Gebäude tatsächlich nur aus Höhlen, die in den Fels gehauen worden. Es gab sogar eine Schule und eine Kirche im Dorf. Letztere wird noch heute genutzt und kann betreten werden.
Der Weg ins Dorf ist etwas beschwerlich, aber dafür auch ein kleines Abenteuer. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß zu erst über Treppen und Pfade ca. 400 Stufen hinab ins Tal. Und später wieder hoch Dann steht ihr vor einer Hängebrücke, welche das Tal in einer Höhe von 63 Metern und einer Länge von 160 Meter überspannt. Da müsst ihr jetzt noch rüber und ihr findet euch mitten in einer anderen Welt wieder. Wir raten euch gute und trittfeste Schuhe dabei zu haben denn im Höhlendorf Khndzoresk gibt es keine Straßen oder Fusswege.
Auf der Startseite der Hängebrücke gibt es ein kleines (inoffizielles) Museum, in dem ihr sehr schön sehen könnt, wie die Menschen damals lebten und wie es sich angefühlt haben muss eine Höhle sein Haus zu nennen. Der örtliche Museums-Führer wird euch das alles zeigen und erläutern, aber verhandelt den Preis dafür unbedingt im Voraus, damit es später keine unschöne Überraschung gibt die euch ggf. den schönen Tag im Höhlendorf Khndzoresk vermießt.
Karahunj Armenisches Stonehenge
Ok die Steine hier in Karahunj stehen nicht so schön im Kreis wie in Stonehenge, haben aber ähnlich viele Jahre auf dem Buckel und an Mythen und Rätseln um die Steine mangelt es auch nicht.
Gleich beim Parkplatz, der mit nur im Schritttempo und mit viel Geduld erreichbar ist, findet ihr ein kleines Infocenter. Der nette Herr hat uns alles über die Steine verraten was er wusste und das in einem recht gutem Englisch.
Da Karahunj fast direkt an der Hauptroute E117 in den Süden Armeniens liegt, macht ein kurzer Stopp hier definitiv Sinn.
Vorotan Pass
Wenn ihr mit dem Auto von Jerewan in den Süden fahrt, werdet ihr unweigerlich den Vorotan Pass überqueren. Nach einer endlosen Schlengelei durch unzählige Serpentinen erreicht ihr irgendwann auf ca. 2340 Meter den höchsten Punkt der Passstraße. Verfehlen werdet ihr ihn nicht, da rechts und links der Straße 2 große Portale aus schwarzem Gestein den Gipfel markieren.
Macht hier ruhig eine kurze Pause und genießt die Aussicht, oder deckt euch mit ein paar Früchten von den Händlern ein, die hier ihre Waren anbieten.
Auf der anderen Seite geht es etwas weniger spektakulär (ohne Serpentinen) wieder bergab und ihr könnt etwas entspannter die Landschaft, die irgendwas von Irland hat, genießen.
Karte mit den vorgestellten Orten
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